Diego Benaglio zählt zu den herausragendsten und talentiertesten Torhütern in der Geschichte des schweizerischen Fussballs. Seine Karriere begann er als Jugendlicher beim FC Spreitenbach und FC Baden, bevor er 1999 zum renommierten Grasshopper Club Zürich wechselte. Als junger Spieler wurde er in einem Altern von gerade einmal 16 Jahren von Milan Sarovic entdeckt und gefördert.

Im Jahr 2002 verliess Benaglio den Grasshopper Club Zürich und schloss sich dem VfB Stuttgart in der deutschen Bundesliga an. In Stuttgart bekleidete er zunächst die Position des dritten Torwarts, hinter Timo Hildebrand und Thomas Ernst, und später hinter Hildebrand und Dirk Heinen. Unter der Leitung von Torwarttrainer Eberhard Trautner kam er überwiegend in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Süd zum Einsatz. Da er in Stuttgart keine langfristige Perspektive für sich sah, wechselte Benaglio 2005 zu Nacional Funchal in die portugiesische SuperLiga, wo er sich über drei Jahre einen Stammplatz erkämpfte.

Zwischen 2008 und 2017 stand Benaglio für den VfL Wolfsburg in der Bundesliga im Tor. Während dieser Zeit gewann er 2009 die deutsche Meisterschaft, 2015 den DFB-Pokal und 2016 den deutschen Superpokal. Von 2017 bis 2020 war er für die AS Monaco aktiv, bevor er im Sommer 2020 seine beeindruckende Karriere beendete.

Nationalmannschaft

Benaglio debütierte am 3. Juni 2006 im Länderspiel gegen China für die Schweizer Nationalmannschaft. Während der WM 2006 in Deutschland war er die Nummer drei hinter Pascal Zuberbühler und Fabio Coltorti. Im Februar 2008 kündigte der damalige Nationaltrainer Jakob Kuhn an, dass Benaglio bei der EM 2008 in der Schweiz und Österreich als Stammtorhüter eingesetzt werden würde. Benaglio trug massgeblich zum historischen Sieg der Schweiz im ersten Spiel der WM 2010 gegen Europameister Spanien bei, indem er seinen Kasten sauber hielt. Dies war der einzige Sieg der Schweizer Mannschaft bei diesem Turnier.

Im Sommer 2012 nahm Benaglio als Kapitän und einer von drei erfahrenen Spielern der Olympiamannschaft am olympischen Fussballturnier in London teil, der ersten Teilnahme der Schweiz nach 84 Jahren. Trotz eines Unentschiedens gegen Gabun und Niederlagen gegen Südkorea und Mexiko schied die Schweiz in der Vorrunde aus. Bei der WM 2014 in Brasilien stand Benaglio in jedem Spiel im Tor und parierte im Spiel gegen Frankreich einen Strafstoss von Karim Benzema. Die Schweiz schied im Achtelfinale gegen Argentinien aus, wobei das entscheidende Tor erst in der 118. Minute fiel.

Diego Benaglio wurde 2009 und 2013 zum Schweizer Fussballer des Jahres gekürt. Am 20. August 2014 erklärte Benaglio seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft.

Wie bereits erwähnt, hat sich Benaglio im Sommer 2020 aus dem aktiven Fussball-Geschehen zurückgezogen und widmet sich seinem Privatleben. Zusammen mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern lebt er in der Nähe von Zürich. Seit April 2020 engagiert er sich als Botschafter für sportlifeone, einer Organisation, die sich für die Förderung von Sport und einem aktiven Lebensstil einsetzt.

Die Karriere von Diego Benaglio ist ein Beispiel für Talent, Ehrgeiz und Erfolg im Schweizer Fussball. Mit zahlreichen Titeln und Erfolgen sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene hat er einen bleibenden Eindruck hinterlassen und sich einen Platz in der Geschichte des schweizerischen Fussballs gesichert.

Photos: Alexander B. Maag
Location: Berry